Musings

Erlebnisse, Gedanken und Fundstücke

Wikileaks – Gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen

Denkanstöße

“Sieben Jahrhunderte Wikileaks” titelt Don Alphonso am 9. Dezember 2010 im  FAZ-Blog  und stellt die Wikileaks-Veröffentlichungen in eine historische Reihe mit Reformern und Aufklärern wie William von Ockham, Jan Hus, Martin Luther, Giordano Bruno, Denis Diderot, Heinrich Heine und Rudolf Augstein. Allen gemeinsam sei, dass sie Tatsachen aussprachen und publizierten, die den jeweils Herrschenden unbequem waren.

Ich persönlich bin mir mit Blick auf die 7 Jahrhunderte Wikileaks sehr sicher, dass man Assange wie seinen Vorgängern einst auch ein Denkmal errichten wird. Man wird über seine Verfolger und ihre Verbrechen verächtlich reden, wie man heute verächtlich über Scheiterhaufen denkt, und sich über diese seine Zeit wundern, da die Bürger, die nun endlich frei und mündig gewesen wären, nicht genug getan haben, diejenigen zu schützen, die die Wahrheit sagten, und jene gewähren liessen, die sie bewusst belogen.

Quelle:  Sieben Jahrhunderte Wikileaks (FAZ-Blog, 9.12.2010)

Mit der Frage, wie sich mit dem Internet mediale und journalistische Strukturen und Denkgewohnheiten verändern, beschäftigt sich Marcel Weiß bei neunetz:

Der Kindergeburtstag in Sachen Internet ist vorbei. Wikileaks greift die etablierten Strukturen mit bisher ungekannter Stärke an und zeigt, zu was das Internet in der Lage ist oder was es anrichten kann; je nachdem, wie man es sieht.

Quelle:  5 Aspekte der aktuellen WikiLeaks-Revolution (neunetz, 8.12.2010)

Jochen Krisch beschäftigt sich bei Exciting Commerce mit den Folgen von Wikileaks und der damit verbundenen Enthüllungskultur für Unternehmen:

Viele Unternehmen schreiben sich gerne groß und “führend” auf die Fahnen. Aber stellen sie sich auch der Verantwortung, die mit dieser führenden Rolle verbunden ist? Sind sie ernsthaft bereit, öffentliches Vertrauen aufzubauen, sich der sozial-medialen Öffentlichkeit zu stellen und über ihr wahres Tun und Handeln aufzuklären?
(…)
Was wäre also beispielsweise, wenn die Protokolle der letzten Vorstandssitzung öffentlich würden? Was wenn Ordnungsanweisungen und Strategiepapiere bei Wikileaks auftauchten, frei zugänglich für Mitarbeiter, für Lieferanten, Dienstleister und für die breitere, interessierte Öffentlichkeit?

Quelle:  Ist Otto schon bereit für Wikileaks-Veröffentlichungen? Ist es Amazon? (Exciting Commerce, 12.12.2010)

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