Musings

Erlebnisse, Gedanken und Fundstücke

März 2015

Der Monat in Kürze: Es war viel los, in der Welt (Sonnenfinsternis, der Flugzeugabsturz der Germanwings-Maschine) und bei mir (eine Woche K., eine Woche krank, P.s OP, viele Kontakte). In der zweiten Monatshälfte spüre ich langsam meine Energie und Lebensfreude wiederkehren, die mir im Laufe des letzten Jahres so ziemlich abhanden gekommen sind. Arbeitsmäßig habe ich weniger geschafft als ich mir vorgenommen hatte, aber dafür interessante neue Impulse. Privat geht alles seinen Gang (ich freue mich über jede Woche ohne Katastrophe). Das Essen hätte fleischärmer sein können, aber insgesamt haben wir gut gekocht. Neue Musikentdeckungen: Laura Marling und die phantastischen Soundtracks von Nick Cave & Warren Ellis. Das Wetter war angenehm und für einen März sehr passend. Für mich persönlich kann ich mit dem Monat zufrieden sein, auch wenn es natürlich ein paar Aufreger gab (Rechnerstreik, Ärger über Presseberichterstattung zu verschiedenen Themen).

Woche 1

Getestet, wie es sich im neuen Büro in der “Niederlassung K.” arbeitet, und ich muss sagen: gar nicht schlecht. Die Reduzierung aufs Wesentliche fördert die Konzentration und die Kreativität. Ich habe in dieser Woche an verschiedenen Projekten weitergearbeitet (Mode, Musikerin, Gartenbau), und die Arbeit ging gut von der Hand. An der Telefon-Infrastruktur kann man noch arbeiten, aber das sind Kleinigkeiten.

Die Luftveränderung hat auch der Erkältung gutgetan, die sich ja schon angekündigt hatte. Die Zugfahrt war weniger prickelnd, da entweder die Bahn irgendwas im ICE umgebaut hat oder ich seit November eine seltene Form von Rückgratverkrümmung erlitten habe, die sich nur in ICE-Sitzen bemerkbar macht, auf jeden Fall war es höllisch unbequem. Neben kurzen Spaziergängen durchs Dorf und zum Friedhof verbrachte H. seine Freizeit damit, den Heizungskeller zu streichen und die Rosen zu schneiden, während ich nach der Arbeit meist lesend auf einem Sofa lag (habe ich zu Hause ja nicht). L. kam zum Kaffee, und einen Abend gingen wir hinunter “ins Tal” zu T. und C. Am Montag machten wir einen Ausflug nach L. zum Steinmetz und auf den benachbarten Friedhof. Am Abreisetag kamen noch D. und C. mit einer Flasche Sekt vorbei, die wir bei strahlendem Sonnenschein draußen vor dem Haus genossen. Das nächste Mal sehen wir uns in einem Monat zur großen Party von D. Dann wird wohl auch der Grabstein gesetzt, den wir diesmal beauftragt haben.

Gegessen haben wir schlecht. Es gibt zwar eine voll ausgestattete Küche, aber uns fehlen dort zu viel Gewürze und Kleinkram. Außerdem lohnt es sich nicht, viele frische Sachen zu kaufen, wenn wir nach einer Woche nicht Zwiebeln, Kartoffeln, Knoblauch, Zitronen, Kräuter, Schmand usw. nach Berlin schleppen wollen. Also gab es überwiegend Fertiggerichte: Pizza, Paella, Fleischkäse, Ragout Fin. Geht auch mal eine Woche, muss aber nicht länger sein.

Gelesen: Daniel M. Annechino: They Never Die Quietly | Sam Alexander [Paul Johnston]: Carnal Acts
Gesehen: Bestie Mensch (Renoir, 1938) | The Code, Teile 5 & 6 (Seet, 2014)
Musik: Ruhe & Natur
Wetter: Anfang der Woche Regen, dann sonnig, aber kalt; erst gegen Ende der Woche wärmer. 5-10°C.

Himmel mit abziehender Regenfront

Interessantes Wetter

 

Woche 2

Business as usual: Datenbankprojekt, eine kleine Platzhalterseite für H.s alte Band, diverser Kleinkram, ausgiebige Recherchen zum Thema Nischenmarketing. Am Freitag verweigert der Rechner seinen Dienst. Mühsame und zeitaufwändige Rücksicherungen, Virenchecks und Wartungsarbeiten. Kostet mich fast einen Arbeitstag.

Ansonsten: Von der Erkältung erholt, etwas Familienfoschung (Schwarzwald). Bei M. Druckerreparatur. Drei Tage “Lesefasten”, um wieder einen besseren Fokus zu bekommen. Am Wochenende steckt ein Zettel im Briefkasten, daran ist ein Tütchen geheftet mit etwas Schokolade und Ohrstöpseln. Absender: Die neuen Bewohner im Dachgeschoss, die sich vorab für bevorstehende Bauarbeiten entschuldigen. So geht es also auch. Nicht wie bei meinem Nachbarn, bei dem plötzlich ohne Vorwarnung eines Montags früh mit dem Einreißen von Wänden begonnen wurde.

Nach der Woche in K. haben wir die heimische Küche mit all ihren (gewürztechnischen) Möglichkeiten voll ausgekostet und lecker gekocht und gegessen: Blutwurst mit Kartoffelpüree und Apfel-Zwiebel-Gemüse, frischer Spinat mit Chorizo und Kichererbsen, Kartoffelsuppe, Seelachs mit Reis und Gemüse, Spießbraten mit Wurzelgemüse.

Gelesen: Sam Alexander [Paul Johnston]: Carnal Acts | Andrew E. Kaufman: While the Savage Sleeps
Gesehen: Serpico (Lumet, 1973) | Geheimsache Nazi-Uran: Atomjagd in Brandenburg (Schibilsky, 2013) | Bombenjäger – Oranienburgs explosives Erbe (Minnich, 2015) | Die Frauen von Stepford (Oz, 2004) | Peaky Blinders, Teil 1 & 2 (Harper/ Bathurst, 2013) | Eraser (Russell, 1996) | The Italian Job (Gray, 2003) | Chinatown (Polanski, 1974)
Musik: keine
Wetter: Am Wochenenfang sonnig und warm, zum Wochenende bedeckt und regnerisch, 8-13°C

Windows 8 Bluescreen

Es geht doch nichts über aussagekräftige Fehlermeldungen…

 

Woche 3

Umfassende Planung aller laufenden Projekte: Wo stehen wir, was steht an, was sind die nächsten Schritte. Datenbankprojekt. Marketing für den Gartenbauer. Google verschickt Mails an Webseitenbetreiber mit dem Hinweis mobile Darstellungsfehler zu beheben. Ab April werden nicht mobil optimierte Websites massive Einbußen im Google-Ranking erleben. Viel zu tun. Aufbau einer Nischenwebsite zum Thema Pilze. Spielplatz und Testgrund für diverse SEO- und Marketingmaßnahmen sowie für aktuelle e-Commerce-Lösungen für WordPress.

Zum Ausgleich: Familienforschung (Belgien). P. schickt mir eine Übersicht seiner Daten, die ich korrigiere und ergänze. Am Freitag Sonnenfinsternis. Ich entscheide mich bewusst für eine Beobachtung nicht der Sonne selbst, sondern des Drumherum: Wie verändert sich das Licht? Reagieren Tiere, vor allem Vögel darauf? Ist die Sonnenfinsternis sicht- und spürbar, wenn man nicht wüsste, dass sie stattfindet? Am Samstag Besuch bei P., der sehr guter Dinge ist, trotz bevorstehender OP.

Gegessen: Rest Spießbraten mit Wurzelgemüse, Nudelauflauf, Omelett mit Seelachs, Nasi Goreng, Nudeln mit Maronen.

Gelesen: Andrew E. Kaufman: While the Savage Sleeps | Rachel Abbott: Only the Innocent
Gesehen: Die blaue Dahlie (Marshall, 1946) | Teltowkanal – Lebensader und Todeszone (Hölscher, 2014) | Peaky Blinders, Teil 3 & 4 (Harper/ Bathurst, 2013) | Geheimnis Duisburger Hafen (Günther, 2015)
Musik: keine
Wetter: Durchgehend sonnig, nur am Samstag kleine Regenschauer. 8-10°C, zum Wochenende kälter.

Menschen beobachten die Sonnenfinsternis - Berlin, März 2015

Sonnenfinsternisbeobachter

 

Woche 4

Eine Homepage ins Netz gebracht (Bekleidung). Datenbankprojekt. An der Nischenseite weitergemacht: Shop-Software installiert und eingerichtet, erste Produkte erfasst. H. bei diversen Access-Problemen unterstützt.

Per TeamViewer neue Titel in M.s Calibre-Bibliothek eingefügt. Der Teufel steckt im Detail. Viel herumprobiert und im Endeffekt mehrere tausend Titel eingelesen sowie zwei Bibliotheken zusammengeführt. P. hat seine OP gut überstanden. Termin bei der Bank, gute Nachrichten. Am Dienstag der Flugzeugabsturz der Germanwings-Maschine in Frankreich. Erschüttert von der Presseberichterstattung: Die wichtigen Fragen werden nicht gestellt. Investigativer Journalismus? (Mal wieder) Fehlanzeige. Stattdessen Spekulationen, die zu Wahrheiten aufgebauscht werden, ohne zu fragen: Cui bono? Da fällt mir nur wieder der Liebermann ein: “Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.”

Mit unserem Vorhaben, weniger Fleisch zu essen, ist es im Moment nicht weit her: Fleischkäse mit Püree und Mischgemüse, Putengeschnetzeltes mit Reis, Bandnudeln mit Lachs und Tomaten, Gemüsesuppe mit Leberknödeln, Zwiebelkuchen (natürlich mit Speck). Im Vordergrund stand jetzt aber auch mal, Platz im Tiefkühler zu schaffen.

Gelesen: Rachel Abbott: Only the Innocent | Stephen King: The Stand
Gesehen: Gewagtes Alibi (Siodmak, 1949) | Terrorgefahr! Überwachung total? (Valenti, 2013) | Eat Pray Love (Murphy, 2010) | Peaky Blinders, Teil 5 & 6 (Harper/ Bathurst, 2013) | Django Unchained (Tarantino, 2012)
Musik: Laura Marling: I Speak Because I Can (2010) | Nick Cave & Warren Ellis: The Proposition (Filmmusik)
Wetter: Angenehm warm, teils sonnig, teils bedeckt, 10-15°C.

Lunaria annua

Erste Blütenknospen im Balkonkasten!

Die Presse und 4U9525

Einer denkt anscheinend doch noch:

Zur Erinnerung: Was wir heute haben, das ist ein Verdacht. Ein schwerer, gut begründeter, aber immer noch ein Verdacht. Im Alltagsgespräch mag es – angesichts der Glaubwürdigkeit der bisher bekannten Indizien – verzeihlich sein, einen Satz zu sagen wie „Der hat die Maschine mit Absicht abstürzen lassen“. In den Medien aber sieht das anders aus: Nur wer peinlich genau unterscheidet zwischen Vermutungen – seien sie noch so plausibel – und bewiesenen Fakten, wird der Aufgabe gerecht, die Öffentlichkeit mit glaubwürdigem Material zu versorgen.

Danke, Stephan Hebel.

Quelle: Stephan Hebel: Medien als Voyeure (fr-online, 27.3.2015)

Februar 2015

Der Monat in Kürze: Die vier Wochen fühlen sich im Rückblick an wie zwei. Warum geht der Februar immer so schnell rum? Er ist doch nur zwei Tage kürzer als der April, der Juni, der September, der November… Den ganzen Monat kränklich: Migräne, Verdauung, grippaler Infekt. Trauerarbeit (Jahrestage). Trotzdem recht gut gearbeitet und in vielen Dingen vorangekommen. Gute Begegnungen. Viel Familienforschung nebenbei. Leider oft Fleisch gegessen, aber auch schöne Dinge neu oder wiederentdeckt (Polenta, Kichererbsen, Urmöhren, Rotkohlsalat). Musikalisch war es eher Verdauung von Neuentdeckungen, filmisch Erholungsprogramm.

Woche 1

Arbeit an der Datenbank für die Musikerin und ein paar kleinere Sachen für die neue und eine alte Kundin. Zwei Angebote für neue Projekte.

Morgens singen die Amseln. In der Nachbarwohnung wird renoviert, inklusive Stemmen von Türöffnungen und diversen Abrissarbeiten. Ausgiebiger Mailaustausch mit einem anderen Familienforscher, der ebenfalls in Weißensulz und Umgebung recherchiert. Berührungspunkte in den Stammbäumen. Treffe Dienstag M. und helfe ihr bei der Installation und Verwendung von Calibre. Schöne Sache. Mittwoch Treffen mit C. im Café Pausini. Ich glaube, so lange haben wir uns alleine noch nie unterhalten. Ich bekomme viele Unterlagen von den Berliner Großeltern: Zeugnisse, Meldebescheinigungen, diverse Urkunden im Original und in Abschrift. Viel Material für die Familiengeschichte. Gegen Ende der Woche kränkelnd: Halsschmerzen, Untertemperatur, Wattekopf.

Essenstechnisch wieder besser dran, seit H. wieder da ist: Frühstück. Salat. Gemüse. Ich mache Mitte der Woche einen Großeinkauf beim Bolu und decke uns mit Frischzeug ein. Dann gibt es so schöne Dinge wie Polentaplätzchen mit Auberginengemüse, Hühner-Gemüsecurry mit Stangensellerie oder Broccolisuppe mit Kichererbsen. Aus unserer heimischen Pilzzucht verspeisen wir die zweite Ernte Austernseitlinge.

Gelesen: Robert Dugoni: My Sister’s Grave | Sam Millar: Black’s Creek | Chris Ewan: Dark Tides
Gesehen: Staatsschulden – System außer Kontrolle? (Laure Delesalle, 2015) | Mord im Mittsommer (Episode 2; N. Ohlson und M. Ohlsson , 2012) | Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns (Kidron, 2004) | Adel verpflichtet (Hamer, 1949) | Der große Crash – Margin Call (Chandor, 2011)
Musik: Ruhe
Wetter: Kalt, nachts Minusgrade, etwas Schnee (Dienstag, Mittwoch, Donnerstag), dazu öfter sonnig mit typisch februarblauem Himmel.

Verschiedene Urkunden und Dokumente aus den 1920er und 1930er Jahren

Reiche Beute!

 

Woche 2

Arbeit an der Datenbank der Musikerin. Umsetzung einer WordPress-Seite (Bereich Mode/ Bekleidung). Kleinere Wartungsarbeiten an der medizinischen Datenbank. Joomla-Schulungstermin für die Arztpraxis vereinbart (Ende Februar). Kontakt mit dem Straßenbauer.

Als Ausgleich viel Genealogie: Weiterer Austausch mit dem Weißensulz-Forscher, Durchsicht und Erfassung der neuen Unterlagen zu den Berliner Großeltern. Brandenburger Kirchenbücher. Die Verdauung muckt: den einen Tag kolikartige Schmerzen, den nächsten heftige Blähungen, mal Verstopfung, mal nächtlicher Durchfall. Anzeichen von Stress. Dazu passen die regelmäßigen Alpträume, aus denen ich morgens ruckartig mit einem Gefühl der Angst erwache, ohne mich an sie erinnern zu können. Zum Glück vergeht das immer wieder schnell. Zu viel im Kopf. Am Wochenende Besuch bei P., der unsere Küchenuhr repariert hat.

Unsere kulinarische Entdeckungsreise geht weiter: Auflauf mit Kartoffeln, Chicorée und sivri biber; Gemüsecurry mit Aubergine, Süßkartoffel und roten Linsen; dänische Bratwurst (mit Paprika und getrockneten Tomaten) mit Maissalat und Weißbrot. Rotkohlsalat mit Obst und Ziegenkäse. Selbstgemachte Maultaschen.

Gelesen: Chris Ewan: Dark Tides | John MacKay: Heartland
Gesehen: IS – Die Wirtschaftsmacht der Gotteskrieger (Jérôme Fritel, 2015) | Men in Black (Sonnenfeld, 1997) | Men in Black II (Sonnenfeld, 2002) | Men in Black 3 (Sonnenfeld, 2012)
Musik: Sun Kil Moon: Heron Blue (Album “April”, 2008) | Marek Grechuta: Ojczyzna (Album “Dziesięć ważnych słów”, 1994) | “Balkan Fever” Live at Skopje Jazz Festival 2013 (Kristjan Järvi und das Mazedonische Philharmonische Orchester, feat. Vlatko Stefanovski, Miroslav Tadić und Theodosii Spassov)
Wetter: grau, aber trocken, gegen Ende der Woche heller, sonnig, um die 5-6°C

Blick aus dem Fenster in Berlin-Kreuzberg

Morgensonne

 

Woche 3

Fertigstellung der Mode-Seite (WordPress). Arbeit an der Datenbank der Musikerin. Kleinere Wartungsarbeiten an verschiedenen Seiten. Insgesamt ruhiges Vor-mich-hin-Arbeiten. Wieder mal Kontakt zu einem Hersteller-Support, weil Firmen ihre Kunden als Betatester missbrauchen und unausgereifte Produkte auf den Markt bringen.

Weiter an der Brandenburger Genealogie gearbeitet (Raum Beeskow). Viele Geschwister von Vorfahren entdeckt. Spaziergänge wieder aufgenommen. Gegen Mitte der Woche kränklich (Migräne, erhöhte Temperatur, hohes Schlafbedürfnis, Schüttelfrost). Möglicherweise ist der hohe Luftdruck mitverantwortlich für die Migräne, aber der Rest? P. hat wieder mal Blut geleckt und deckt mich mit Softwareempfehlungen, Quellen und neuen Daten für unser Forschungsprojekt ein. Ihc habe nicht mal Zeit, das alles zu sichten. Vielleicht übernächste Woche in K. Am Freitag und Samstag sehr große Trauer um C. (Jahrestag!). Danach fühle ich mich wie durchgekaut und ausgespuckt, aber auch wieder mehr in Balance. Am Sonntag zu Besuch bei den Katzenfreunden (Essenseinladung). Die alte, klapprige Katze zu sehen, die wohl nicht mehr lange hat, lässt mich wieder zweifeln, ob ich mir nochmal ein Tier anschaffe. Nach den Erfahrungen im letzten Jahr denke ich bei jedem möglichen Neubeginn immer auch den zwangsläufig damit verbundenen Zeitpunkt des Abschiednehmens mit.

Der Speiseplan stand im Zeichen von Resteverwertung und Tiefkühler leer essen: Eine zweite Ladung vom Rotkohlsalat (mit Obst und Ziegenkäse); Seelachs in Salbeibutter, dazu Pellkartoffeln mit Rauchsalz und Rucola mit Tahin-Dressing; Bluwurst (aus der Blutwurstmanufaktur) mit Kartoffelpüree und geschmorten Zwiebeln. Überhaupt war es auch eine Fleischwoche: Neben der Blutwurst gab es noch eine Gemüsesuppe mit roten Linsen und Räucherwürsten, Entenbrust mit Rotkohl und Klößen, den Rest Rotkohl und Klöße mit groben Bio-Bratwürsten, und am Sonntag waren wir zum Essen eingeladen (Rinderfilet mit Kartoffelpüree, Wurzelgemüse und Salat). Essensmäßig eine Weihnachtswoche; und das zu Beginn der vorösterlichen Fastenzeit (an die wir uns aber ohnehin nicht halten).

Gelesen: Graham Masterton: White Bones | Graham Masterton: Red Light
Gesehen: Herr Ober! (Polt, 1992) | The Code, Teile 1 & 2 (Seet, 2014) | Gottes Werk & Teufels Beitrag (Hallström, 1999)
Musik: Wayne Shorter Quartet Live at Stockholm Jazz Festival 2014 (mit John Patitucci, Danilo Perez, Brian Blade, Wayne Shorter) | “Balkan Fever” Live at Skopje Jazz Festival 2013 (Kristjan Järvi und das Mazedonische Philharmonische Orchester, feat. Vlatko Stefanovski, Miroslav Tadić und Theodosii Spassov) | Vlatko Stefanovski & Miroslav Tadić
Wetter: Meist sonnig, um die 5-6°C, nachts leichter Frost, oft sternenklar

Spülwagen der Berliner Wasserbetriebe im Einsatz

Spülmannszug – Entdeckungen beim Spazierengehen

 

Woche 4

Viel Hintergrund-Arbeit an der Datenbank der Musikerin. Letzte Arbeiten an der Mode-Seite. Eine Joomla!-Schulung bei einer Neukundin. Angenehmes, ruhiges Arbeiten. Seit Mitte der Woche krank (grippaler Infekt) und nur eingeschränkt arbeitsfähig.

Die Badenschen Ahnen haben sich wieder in den Vordergrund gedrückt und neue Recherchemöglichkeiten lassen mich ein bisschen in den Seitenästen graben. Durch krankheitsbedingten Matschkopf viel ausgeruht und gelesen. Am Donnerstag wird die Katze der Freunde eingeschläfert. Traurig. Zweites Altherren-Treffen von H.s ehemaliger Band. Das Video der Leningrad-Fahrt 1991 ist jetzt online. Samstag früh Fahrt nach K. Nun wird sich zeigen, wie es sich im dortigen Büro arbeitet.

Nachdem wir von dem Freundesbesuch Unmengen an Essen mitbekommen haben, das wir uns auf mehrere Tage verteilt haben, gab es nochmal Rinderfilet mit Püree, dann Wurzelgemüse mit Bratkartoffeln und schließlich die dritte Ernte Austernseitlinge zusammen mit getrockneten Parasols und Omelette.

Gelesen: Graham Masterton: Red Light | Attica Locke: Black Water Rising | Daniel M. Annechino: They Never Die Quietly
Gesehen: Supernova (Hill, 2000) | Das Urteil – Jeder ist käuflich (Fleder, 2003) | The Code, Teile 3 & 4 (Seet, 2014) | Cloud Atlas (Tykwer, A. & L. Wachowski, 2012) | Written by Mrs Bach (McCall, 2014) | Sleepers (Levinson, 1996)
Musik: Sun Kil Moon: April (2008)
Wetter: meist sonnig, tagsüber 6-8°C, nachts leichter Frost

Straßenschilder: Unterdorfstraße - Hinterdorfstraße

Für eine Woche aufs Dorf gefahren

Januar 2015

Der Monat in Kürze: 2 größere Kundenprojekte aus dem letzten Jahr fertiggestellt, neue in der Pipeline. (Neu-)Start mit einem größeren Datenbankprojekt. Kräfte sammeln, gesund werden; langsam vom Stress des Vorjahres erholen, Dinge verarbeiten. Meinung(en) zu aktuellen Ereignissen bilden und wieder mal erkennen, dass ich kein Mit-dem-Strom-Schwimmer bin und damit zwangsläufig anecke. Tell me something new. Krimis gefressen (auf dem Kindle) und Bilder in den Kopf bekommen (via Dokumentationen im Fernsehen), die ich lieber wieder schnell vergessen würde. Dafür großartige neue Musik entdeckt. Eine Woche Alleinsein genossen trotz Internetausfall und gesundheitlichem Angeschlagensein. Ordnung geschafft, innen wie außen. Ein langer Monat, aber ein vielversprechender Start ins Jahr.

Woche 1

Langsamer Arbeitsbeginn nach den Feiertagen. Arbeit an einer internen Online-Datenbankanwendung für einen Verband im Gesundheitswesen. Umsatzsteuer-Voranmeldung für das letzte Quartal. Eine Anleitung für eine Kundin für den Newsletterversand mit einer bestimmten Software. Diverse Kleinigkeiten für verschiedene Kunden.

In der Freizeit Fotos von Dezember-Spaziergängen bearbeiten und bei Flickr hochladen. Recherchen zum Thema Verhaltenstherapie bei Angststörungen. Der Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo und die Geiselnahme in einem Supermarkt in Paris und die unsäglichen Reaktionen darauf. Kontakt mit E. und C. und Vereinbarung von Treffen in der letzten Januar-Woche.

H. und ich beschließen, künftig weniger und verantwortungsvoller Fleisch zu konsumieren und führen einen rein vegetarischen und einen Salat-Tag pro Woche ein. Diese Woche: Pasta mit Gemüsesoße und Wintersalat mit Quinoa, Chicorée, Apfel, Blutorange, Paprika und Walnüssen. Erste Pilzernte der Austernseitlinge.

Gelesen: Jørn Lier Horst – The Hunting Dogs | Gunnar Staalesen – Yours Until Death
Gesehen: Gewalt und Leidenschaft (Visconti, 1974) | Skyfall (Mendes, 2012)
Wetter: Regen, gegen Ende der Woche stürmisch, um die 5-8°C

Austernseitlinge zu Hause selber züchten

Die ersten Austernseitlinge aus dem Pilzgarten für zuhause

 

Woche 2

Viel zu tun. Gemeinsam mit der Kundin den ersten Newsletter mit der neuen Software verschickt. Die Datenbankanwendung fertiggestellt. Angebote für neue Projekte erstellt. Ein Domainumzug bei einer Kundin, der übermäßig kompliziert verläuft und mich wieder darin bestärkt, auf große/ erfahrene Provider zu setzen. L: Planung für die Fortsetzung eines weiteren großen Datenbankprojektes. Die Frage externer Unterstützung klären.

Ein Kurzbesuch bei M. Die Familienforschung fortgesetzt und neue (ältere) Kirchenbücher für Weißensulz entdeckt. Außerdem Start mit den Brandenburger Familienzweigen (Kreis Beeskow). Unschlagbar günstige Zugtickets für Ostern gekauft. H. trifft nach mehr als 10 Jahren die alte Band wieder, die sich vor 18 Jahren getrennt hat. Die alten Säcke wollen es nochmal wissen. Für M. die Möglichkeiten eines Kredits ausgelotet.

Das erste Mal Fenchel gegessen, der – als Auflauf mit Kartoffeln und Äpfeln – sogar geschmeckt hat, obwohl ich wegen des furchtbaren Geruchs beim Kochen am liebsten die Wohnung verlassen hätte. Statt Salat: Sechserlei Wurzelgemüse (Kartoffelpüree, geschmorte Zwiebeln, Möhren mit Sesam, kalte Rote Bete mit Meerrettich, gebackene Pastinaken, gebratene Chips aus Petersilienwurzel).

Gelesen: Gunnar Staalesen – Yours Until Death | Gunnar Staalesen – The Writing on the Wall
Gesehen: Selbst ist die Braut (Fletcher, 2004) | Ein Quantum Trost (Forster, 2008) | Auf der Parkbank (Podalydès, 2009)
Musik: Christoph Willibald Gluck (1714-1787): Orpheus und Eurydike
Wetter: Sonne, zum Wochenende bedeckt und regnerisch, um die 10°C

Sonnenaufgang in Berlin-Kreuzberg

Einer der schöneren Morgen diesen Monat

 

Woche 3

Letzte Arbeiten an dem Online-Magazin für den Kunden aus W. Kleine Zickereien eines Anbieters für SEO-Dienstleistungen, der seine Kaltakquise nicht im Griff hat. Änderungswünsche an der Datenbanklösung. Viel Kleinkram bei verschiedenen Kunden.

Durch Zahlung von H. endlich die Angelegenheit mit DB abgeschlossen. Weiter an den Beeskowern geforscht. Ausgiebige Überlegungen, ob wir uns nun wieder eine Katze anschaffen oder nicht. Zu lösen wäre in erster Linie die Betreuungsfrage, die sich nun durch das Haus und häufigere Anwesenheit dort dringlicher darstellt. Kaum Spaziergänge diese Woche, und ich merke es sofort: alles ist lahm und lustlos. Ein depressiver Tag zwischendurch. Winter-Blues. Am Wochenende E. zum Kaffee getroffen. Angefangen, alte Papiere auszusortieren und wegzuwerfen.

Gemüsebratlinge mit Bulgur, Möhre, Kartoffel, Zucchini, Broccoli, Rosenkohl, Nüssen und Sesam; dazu Dillquark. Salat fiel diese Woche aus, weil ich so viel Gemüse gekauft hatte, das weg musste. Stattdessen Broccoliquiche und eine Kartoffel-Rosenkohl-Pfanne. Gemüse-Overkill :-)

Gelesen: Gunnar Staalesen – Consorts of Death | Mrs. Stephen Fry – How to have an almost perfect marriage | Cilla & Rolf Börjlind: Spring Tide
Gesehen: Der Ghostwriter (Polański, 2010) | Die Sklaven der Gaskammer – Das Sonderkommando in Auschwitz (Eric Friedler, 2001) | Auschwitz vor Gericht (Rolf Bickel und Dietrich Wagner, 2013)
Musik: Marek Grechuta
Wetter: Bewölkt, kälter, um 1°C

Neue Straßenbahnhaltestelle Berlin-Hauptbahnhof

Das geschwungene Dach der neuen Straßenbahnhaltestelle am Hauptbahnhof ist fertig

 

Woche 4

Neustart mit dem Datenbankprojekt für die Musikerin. Ansonsten: Nochmal kleine Änderungen an der Magazin-Seite, ein Kontaktformular auf einer anderen Seite reparieren (das nach einem Serverupdate beim Provider plötzlich nicht mehr funktionierte), Fehlersuche bei einer nicht mehr funktionierenden Website, die sich schließlich als Opfer einer größeren Störung bei 1&1 herausstellte. Und: eine Neukundin für die regelmäßige Pflege ihrer Website. Umständliches Arbeiten, weil ich wegen einer defekten Baugruppe im Verteilerkasten mehrere Tage kein Internet hatte und in ein Ersatz-Büro umziehen musste.

H. ist nach K. gefahren, so bin ich eine Woche Strohwitwe. Gedenken an den 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz. Ich nehme meine Spaziergänge wieder auf. Der Rücken muckt, auch weil es recht kalt ist. Das tägliche Treppensteigen zum Ersatzbüro (4. Etage) ist ein “Bonus”. Ich treffe M. auf eine Pizza, die Verabredung mit C. muss leider auf nächste Woche verschoben werden. Ich nutze die Zeit allein, um Papiere auszumisten und Unterlagen abzuheften. Jetzt zweimal in Dokumentationen Inge Deutschkron “live” gesehen, die ich bisher nur gelesen hatte – ihre teils recht drastische, laute Art gefällt mir sehr. Gesundheitlich angeschlagen, vor allem gegen Ende der Woche. Samstagabend zum ersten Mal seit Wochen mit H. ausgegangen und dabei neues Lieblingslokal entdeckt, das wir bisher immer ausgeblendet hatten.

Essen wird spontan und nach Lust und Laune entschieden. Erstaunlich, wie viel weniger Lebensmittel ich brauche, wenn ich allein bin. Ich weiß nicht, ob es an der Kälte liegt oder am Alleinsein, aber ich esse diese Woche sehr reichhaltig, viele Kohlehydrate und Fett, wenig Gemüse und Obst. Naschen dagegen tue ich fast gar nicht.

Gelesen: Cilla & Rolf Börjlind: Spring Tide | Robert Dugoni: My Sister’s Grave
Gesehen: Ein blinder Held – Die Liebe des Otto Weidt (Christiansen, 2014) | Die purpurnen Flüsse (Kassovitz, 2000) | Mord im Mittsommer (Episode 1; Olsson, 2010) | Hafen im Nebel (Carné, 1938)
Musik: “Balkan Fever” Live at Skopje Jazz Festival 2013 (Kristjan Järvi und das Mazedonische Philharmonische Orchester, feat. Vlatko Stefanovski, Miroslav Tadic und Theodosii Spassov)
Wetter: Meist bedeckt, um 3°C, aber gefühlt eher Minusgrade, etwas Regen und Schnee (Samstag), wenig Sonne

Verschneite Bäume in Berlin

Schnee!!! – Leider hielt die Pracht nur einen Tag…